Was Sie auf dieser Seite finden:
- Definition Homöopathie
- Evidenz in der Medizin | 3 Säulen
- Evidenz für Homöopathie | Säule 3 | Externen klinischen Expertise
- Finanzielle Entlastung des Gesundheitswesens durch Homoöpathie
- Homöopathie ist evidenzbasierter Teil der Medizin
- Kodex der guten wissenschaftlichen Praxis
1. Definition Homöopathie
Die Homöopathie ist ein medikamentöses Therapieverfahren. Die Methodik der Homöopathie finden sich in ihrem Grundlagenwerk, dem „Organon der Heilkunst“ von Hahnemann S. Organon der Heilkunst. 6. Aufl. Leipzig: Schwabe; 1921.
Die Homöopathie gliedert sich in folgende Hauptschritte:
Obligat:
1.1. Liste der Symptome der Patientin oder des Patienten
Die Liste der Symptome des Erkrankten erhält man aus den Informationen der ärztlichen Anamnese, des körperlichen Untersuchungsbefundes, labortechnischer Untersuchungen, bildgebender Verfahren usw. Die Symptome des Erkrankten werden dabei möglichst vollständig erfasst. Das bedeutet, dass der Ort (mit Erstreckung), die Empfindung(z.B. Schmerz ziehend, stechend, beißend…), Modalitäten (Besserung oder Verschlechterung nach Lage, Zeit oder Umständen) und Begleitbeschwerden miterfasst werden. Gerade das Auffinden von charakteristischen Symptomen, welche einen speziellen Krankheitsfall von anderen differenziert, sind essenziell für eine gute homöopathische Verschreibung. An diesem Punkt unterscheidet sich die Methodik von der konventionellen Ausbildung in der Medizin, wo das Verbindende, das Gleichartige, gesucht und erforscht wird.
1.2. Liste der Symptome der Arznei
Die Symptomenliste der Arzneien erhält man durch die Homöopathische Arzneimittelprüfung HAMP am gesunden Menschen. Dabei werden die zu prüfenden Substanzen von gesunden Probanden eingenommen und deren geistige, seelische und körperliche Reaktionen und Veränderungen beobachtet und protokolliert. Es hat Tradition in der Homöopathie, dass die homöopathischen Ärztinnen und Ärzte in Gemeinschaft mit ihren Patientinnen und Patienten die Arzneien gemeinsam erforschen.
HAMP sind auf dem hohen Level klinischer Arzneimittelprüfungen angesiedelt. Das bedeutet, dass sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. Beispielsweise benötigen sie ein Votum einer Ethikkommission, eine Prüfärztin oder Prüfarzt mit einer Qualifikation für Arzneimittelprüfungen und der Dokumentation unerwünschter Arzneimittelereignisse. Auch müssen sie Placebo-kontrolliert und verblindet (weder Probanden noch beteiligte Prüfärztinnen und -ärzte wissen, wer in der Experimentalgruppe und wer in der Placebogruppe ist) sein.
1.3. Matchen der beiden Symptomlisten
Die Symptomenliste des Erkrankten aus der homöopathischen Anamnese wird mit den vielen Symptomenlisten der Arzneien, die bereits in HAMP erforscht wurden, verglichen. Der Patient erhält dann das Arzneimittel, dessen Symptomenliste seiner individuellen Krankheitssymptomenliste am ähnlichsten ist. Verordnet wird aufgrund der Beobachtung, dass eine homöopathische Zubereitung genau die Beschwerden heilt, die sie auch verursachen kann, wenn sie von gesunden Menschen eingenommen wird.
Der Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) hat diesen Zusammenhang zunächst beobachtet, dann seine Gesetzmäßigkeiten erkannt und systematisch erforscht. Er formulierte die Ähnlichkeitsregel: „Similia Similibus Curentur“ (Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden) im Vorwort zum „Organon der Heilkunst“. Dieses Heilprinzip fand, neben „Contraria Contrariis Curentur“ historisch immer wieder Erwähnung wie z.B. im Corpus Hippokrates (Hippokrates von Kos, 460 v. Chr. – um 370 v. Chr.) und Paracelsus (Theophrast von Hohenheim, 1493–1541).
Das Verdienst Hahnemanns ist es, dass er dieses Heilprinzip systematisch erforschte und es für uns Ärztinnen und Ärzte durch seine Forschungsergebnisse praktisch nutzbar machte.
1.4. Einzelgabe einer Arznei
Wird für den Erkrankten die Arznei differenziert, die seiner Symptomenliste am ähnlichsten ist, dann wird diese in einer Einzelgabe verordnet. Man gibt dem Organismus Zeit, um auf die Gabe zu reagieren und beobachtet in der Folgezeit die Dynamik des Behandlungsverlaufs, gekennzeichnet durch Symptome.
Fakultativ:
1.5. Potenzierung
Die Forschungsergebnisse Samuel Hahnemanns führten zur Entwicklung spezieller homöopathischer Herstellungsvorschriften für Arzneien. Diese Herstellungsvorschriften finden sich im Organon der Heilkunst, Aufl.6, dem Homöopathischen Arzneibuch HAB und dem Europäischen Arzneibuch Ph.Eur., die beiden letzteren Teil des Arzneibuches nach §55 des Arzneimittelgesetzes AMG. Bei diesen Herstellungsvorschriften wird der Vorgang der Potenzierung, das ist die schrittweise Verdünnung mit jeweiliger Verschüttelung (Aufstoßen einer Lösung) der einzelnen Ausgangssubstanzen homöopathischer Zubereitungen, beschrieben.
Excurs: Werden homöopathische Arzneien nicht nach diesen Schritten verschrieben, handelt es sich nicht um Homöopathie, auch wenn dabei homöopathische Arzneien verwendet werden!
Diese sind zum Beispiel Schüssler Salze, Komplexmittel, Indikations-Homöopathie (Homöopathie ausgewählt für spezielle Krankheiten wie Heuschnupfen, Husten, Kopfschmerzen…). Bei diesen Verfahren werden homöopathische Zubereitungen nach anderen Handlungsvorschriften angewendet, die nicht der Homöopathie entsprechen. Letztlich entwickelten sich diese Verfahren aus dem Bedürfnis, das große Forschungsfeld der Homöopathie zu vereinfachen. Zum Beispiel verwendet das Verfahren der biochemischen Homöopathie nach Schüssler nur 27 homöopathische Zubereitungen mit einem überschaubaren Spektrum an Indikationen. Dem stehen über 7000 homöopathische Arzneien gegenüber, deren Zahl weltweit zunehmend ist. So verständlich dieses Bedürfnis der Vereinfachung ist, so sehr schränken diese die therapeutischen Möglichkeiten, die die „lege artis“ angewandte Homöopathie gerade bei der Behandlung chronisch Erkrankter hat, deutlich ein. Solche verkürzten Anwendungs-Systeme setzen die Forschungsergebnisse des Begründers der Homöopathie nicht um, und sind damit per Definition keine Homöopathie. Sie verwenden lediglich homöopathische Substanzen nach anderen Anwendungs-Systemen.
2. Evidenz in der Medizin
Evidenz basierte Medizin ist die gewissenhafte, eindeutige und vernünftige Anwendung der zum jeweiligen Zeitpunkt besten Evidenz in die Entscheidungen über die Versorgung von Patienten. Dabei führt die individuelle klinische Expertise der behandelnden Ärztinnen und Ärzte zusammen mit der besten verfügbaren externen klinischen Expertise aus der systematischen Forschung zu Handlungsentscheidungen. Dabei meint der Begriff der individuellen klinischen Expertise das Urteilsvermögen klinisch arbeitender Ärztinnen und Ärzte, welches diese durch ihre klinische Erfahrung in ihrer klinischen Praxis erwerben. Der Begriff der externen klinischen Expertise meint dabei die Ergebnisse der relevanten patienten-zentrierten klinischen Forschung, in deren Mittelpunkt die Patienten mit ihren Bedürfnissen, Fragen und Wünschen stehen. Aktuell ringt die medizinische Forschungsgemeinschaft um innovative Studien Designs, die den Outcome von klinischen Interventionen bei Patienten unter Normalbedingungen abbilden können.
Referenz: Sackett, D. L.; Rosenberg, W. M.; Gray, J. A.; Haynes, R. B.; Richardson, W. S. (1996): Evidence based medicine. What it is and what it isn’t. In: BMJ (Clinical research ed.) 312 (7023), S. 71–72. DOI: 10.1136/bmj.312.7023.71.
Evidenz bildet sich aus drei Säulen:
2.1. Säule 1 | Erfahrungen der Patientinnen und Patienten
Homöopathie wird seit über 200 Jahren angewandt. Sie findet weltweit Verwendung. Homöopathie ist in vielen Ländern in die Gesundheitssysteme integriert, wie zum Beispiel der Schweiz, Brasilien, Chile, Mexiko, Pakistan, Indien. Allein in Indien nutzen mehr als 100 Millionen Menschen Homöopathie. In Europa ist die Homöopathie in 39 Ländern verankert.
In Deutschland zeigen Umfragen, wie die Verwendung der Homöopathie in Deutschland zunehmend ansteigt. 2018 liegt der Anteil der deutschen Bevölkerung, die Homöopathie nutzen, bei 53% (Forsa2018). Dieser weltweite bereits starke und sich stetig ausbreitende Gebrauch durch die Patientinnen und Patienten zeigen indirekte die 1. Säule der Evidenz an.
Die meisten Patientinnen und Patienten kommen auf Empfehlung zur Homöopathie. Die Patientinnen und Patienten empfehlen die Homöopathie weiter, weil sie ihnen nutzt. Das ist ihre Erfahrung. Diese Erfahrung bildet die 1. Säule der Evidenz. Sie möchten ihren homöopathischen Ärzten vertrauen und wünschen sich, dass diese gut ausgebildet sind. Aus diesem Grund wünschen sich die Patientinnen und Patienten die Akademisierung der Homöopathie, wie in der Forsa Umfrage 2017 des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie BPI zu entnehmen ist.
Referenzen: Prasad, Raekha (2007): Homoeopathy booming in India. In: The Lancet 370 (9600), S. 1679–1680. DOI: 10.1016/S0140-6736(07)61709-7.
Im Bereich der Ausbildungsforschung engagiert sich die Hahnemann Gesellschaft seit über 30 Jahren mit ihrem Intensivkurs Homöopathie– dem Dreimonatskurs in dieser Aufgabe. Sie ist Mitglied der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung GMA. Link
2.2. Säule 2 | Erfahrungen Homöopathie praktizierenden Ärztinnen und Ärzte
Die 2. Säule der Evidenz ist die Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte, die Homöopathie anwenden. In Deutschland haben fast 7000 Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung Homöopathie wie der Ärztestatistik 2018 der Bundesärztekammer zu entnehmen ist. Das sind mehr als der Facharztbereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Urologie oder der Dermatologie.
In Europa sind 45.000 Ärztinnen und Ärzte in Homöopathie ausgebildet, allein in Indien sind es über 200.000. Diese Ärzte wenden Homöopathie an, weil sie praktisch am Krankenbett erfahren haben, dass Homöopathie zusätzlich zu ihrer konventionell-medizinischen Ausbildung eine wirksame Therapieoption ist. Je besser ausgebildet und je erfahrener eine Ärztin oder ein Arzt in der Homöopathie ist, desto besser sind seine klinischen Resultate.
2.3. Säule 3 | externe klinische Expertise
Als 3. Säule der Evidenz kommen zeitlich erst um Jahre hinterherhinkend, die Erkenntnisse der externen klinischen Expertise aus der besten verfügbaren systematischen Forschung dazu. Das sind die relevanten patienten-zentrierten klinischen Forschungsergebnisse, in deren Mittelpunkt die Patientinnen und Patienten mit ihren Bedürfnissen, Fragen und Wünschen stehen. Die Wirksamkeit der Homöopathie ist seit 2005 durch die Versorgungsforschung von Prof. Claudia Witt, damals Charité, heute Prodekanin UNI Zürich, belegt und wurde durch viele weitere Studien bestätigt.Gerade bei der Behandlung chronischer Erkrankungen ist die Homöopathie der konventionellen Medizin überlegen. Über 70% der chronisch Erkrankten werden anhaltend um mehr als 50% gebessert, wenn das Verfahren von gut geschulten und erfahrenen Ärztinnen und Ärzten ausgeübt wird.
3. Evidenz für Homöopathie | Säule 3 | externen klinischen Expertise
Homöopathie ist wirksam, was wir bereits seit 2005 wissen. Das konnte die Versorgungsstudie von Witt et al zeigen. 80% der chronisch Erkrankten profitieren von einer homöopathischen Behandlung. Seither nehmen die Belege für eine Wirksamkeit der Homöopathie international stetig zu. Es gibt viele verschiedene wissenschaftliche Methoden, die Erkenntnisse zur Wirksamkeit einer Therapie beitragen. Je mehr geforscht wird, desto mehr verfeinern sich die Methoden und die Hinweise werden eindeutiger. Quantitativen und qualitative Aussagen fließen in den Erkenntnisprozess ein. Zunehmend werden klinische Forschungsdesigns entwickelt, die auch eine interne Validität für die Homöopathie aufweisen. Das bedeutet, dass sie der Methodik der Homöopathie angemessen sind (Mathie et al) und damit dazu beitragen werden, die Aussagen klinischer Studien noch eindeutiger zu machen, als sie heute bereits sind. Das sind völlig normale Prozesse in der Entwicklung eines Forschungsfeldes.
3.1. Klinische Forschung | Übersicht
Der renommierte und erfahrene Arzt, Prof. Robert Hahn, der „guten wissenschaftlichen Praxis“ verpflichtet, hatte sich 2013 zur Klärung eines wissenschaftlichen Diskurses die publizierten Meta-Analysen zur Homöopathie ab 1991 sorgfältig angeschaut. Seine Analyse zur Qualität der Meta-Analysen zur Homöopathie erbrachte die Erkenntnis, dass man zu negativen Ergebnissen der Homöopathie nur kommt, wenn man 90-95 % der Studien ausschließt oder mit fehlerhafter Statistik auswertet.
Diese klaren Worte von Prof. Hahn drücken deutlich aus, wie im öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs die Datenlage zur Homöopathie manipuliert wird. Als Ärztinnen und Ärzte stehen wir uneingeschränkt an der Seite unserer Patientinnen und Patienten, die sich darauf verlassen, dass wir mit unserer Expertise in ihrem Sinne die beste mögliche Therapie für sie wählen.
Publikation: Hahn, Robert G. (2013): Homeopathy. Meta-analyses of pooled clinical data. In: Forschende Komplementarmedizin (2006) 20 (5), S. 376–381. DOI: 10.1159/000355916.
3.2. Versorgungsforschung | Chronisch Erkrankte
Prof. Claudia Witt fand bereits 2005 heraus, dass sich chronisch kranke Patienten in den ersten drei Monaten der homöopathischen Behandlung um mehr als 50% besserten. 25,7 % waren weitere 24 Monate von ihrer chronischen Erkrankung befreit. Diese deutlichen Effekte bestätigten sich auch nach acht Jahren noch.
Daraus folgt: Der einzige wissenschaftlich sinnvolle Schluss aus dieser Forschungsarbeit ist, dass eine homöopathische Therapie bei jedem chronisch Erkrankten angewendet werden sollte, um zu sehen, ob er zu den Respondern gehört.
Zur Person: Prof. Claudia Witt, 2005 Leiterin der Forschungsabteilung Komplementäre und Integrative Medizin des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie | Charité | Berlin. Link: https://epidemiologie.charite.de/metas/person/person/address_detail/witt_mba/
Heute ist Prof. Claudia Witt Vizedekan der Universität Zürich | Schweiz. Link: https://www.med.uzh.ch/de/UeberdieFakultaet/fakultaets Parteien/wittclaudia.html
Witt, Claudia M.; Lüdtke, Rainer; Baur, Roland; Willich, Stefan N. (2005): Homeopathic medical practice. Long-term results of a cohort study with 3981 patients. In: BMC Public Health 5, S. 115. DOI: 10.1186/1471-2458-5-115.
Witt, Claudia M.; Lüdtke, Rainer; Mengler, Nils; Willich, Stefan N. (2008): How healthy are chronically ill patients after eight years of homeopathic treatment?–Results from a long term observational study. In: BMC Public Health 8, S. 413. DOI: 10.1186/1471-2458-8-413.
3.3. Randomisierte kontrollierte klinische Studien | RCT‘s
Um die Wirksamkeit einer Behandlung unter experimentellen Bedingungen zu überprüfen, werden randomisierte (die Probanden werden den Studiengruppen zufällig zugeordnet), kontrollierte (es gibt eine Verumgruppe und eine oder mehrere Kontrollgruppe), doppelblinde (weder Patientin oder Patient noch Ärztin oder Arzt wissen, wer in welcher Gruppe ist) Studien durchgeführt. Das Studiendesign einer randomisierten, kontrollierten Studie ist ein experimentelles. Das bedeutet, dass die Studienbedingungen künstlich gestaltet werden. Dieses Design ist der Versuch, auf eine möglichst eindeutige Frage eine möglichst eindeutige Antwort zu erhalten und damit eine Kausalität zu belegen. Nachteil ist, dass die experimentell geschaffene Therapiesituation nicht den normalen Behandlungsverläufen, wie sie im echten Leben ablaufen, entspricht. Im wissenschaftlichen Diskurs wird aktuell der Wert solcher RCT’s immer mehr kritisiert, da mit der Wirksamkeit eines Medikamentes auf einen Parameter nichts über den Gesundheitszustand des Patienten ausgesagt werden kann. An neuen geeigneteren Studien-Methodik wird in der Medizin zunehmend geforscht.
In der Homöopathie gibt es viele gut durchgeführte randomisierte kontrollierte doppelblinde Studien mit positiven Ergebnissen in der Homöopathie. Anbei ein Beispiele einer dreiarmigen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie zur Depression in den Wechseljahren von Macías-Cortés et al. 2015.
Bei dieser RCT wurden drei Behandlungsgruppen miteinander verglichen. Es gab eine Gruppe, die eine Scheintherapie (Placebo) erhielt. Eine zweite Gruppe wurde mit einem Psychopharmakon (Fluoxetin) therapiert und eine dritte Gruppe mit individualisierter Homöopathie. Sowohl das Psychotherapeutikum- als auch die Homöopathie-Behandlungs-Gruppe waren in den Effekten der Plazebogruppe überlegen. Die Frauen in der Homöopathie Gruppe profitierten zu der Psychopharmaka-Gruppe zusätzlich in einer stärkeren Besserung der Depressionssymptome und außerdem besserten sich ihre Wechseljahresbeschwerden.
Macías-Cortés, Emma Del Carmen; Llanes-González, Lidia; Aguilar-Faisal, Leopoldo; Asbun-Bojalil, Juan (2015): Individualized homeopathic treatment and fluoxetine for moderate to severe depression in peri- and postmenopausal women (HOMDEP-MENOP study). A randomized, double-dummy, double-blind, placebo-controlled trial. In: PloS one 10 (3), e0118440. DOI: 10.1371/journal.pone.0118440.
Grimaldi-Bensouda, Lamiae; Abenhaim, Lucien; Massol, Jacques; Guillemot, Didier; Avouac, Bernard; Duru, Gerard et al. (2016): Homeopathic medical practice for anxiety and depression in primary care. The EPI3 cohort study. In: BMC complementary and alternative medicine 16, S. 125. DOI: 10.1186/s12906-016-1104-2.
Danno, Karine; Vetel, Jean-Marie; Duru, Gerard; Joubert, Clementine (2014): Physician practicing preferences for conventional or homeopathic medicines in elderly subjects with musculoskeletal disorders in the EPI3-MSD cohort. In: CLEP, S. 333. DOI: 10.2147/CLEP.S64049.
3.4. Metaanalysen
Was sind Systematische Übersichtsarbeiten SR und Meta-Analysen MA?
Bei Systematischen Übersichtsarbeiten SR und Meta-Analysen MA handelt es sich um Zusammenfassungen von Forschungsergebnissen aus primären Forschungsarbeiten.
Wurden in einem Forschungsfeld bereits viele randomisierte (zufallsverteilt) kontrollierte (mit Vergleichsgruppe/n) Studien RCT’S durchgeführt, so versucht man nach einer entsprechenden Zeit, die Forschungsergebnisse zu sichten und in sogenannten Systematischen Übersichtsarbeiten und wenn dann möglich, zu Metaanalysen zusammenzufassen. Dabei sammelt man zunächst alle auffindbaren Studien zu einem Thema und sortiert sie nach einem Qualitäts-Schlüssel, der vor der Auswertung bereits schriftlich festgelegt wurde. Dieser Auswertungs-Schlüssel wird transparent hinterlegt und auf Aufforderung anderen Wissenschaffenden zur Verfügung gestellt. Diese können damit die Qualität einer Übersichtsarbeit oder der Meta-Analyse überprüfen.
Sowohl SR als auch MA geben einen Überblick über den Stand der Forschung zu einer konkreten Fragestellung und zu einem bestimmten Zeitpunkt. Daneben geben sie Auskunft über die Qualität einzelner Studien. Sie müssen regelmäßig aktualisiert werden, um neue Forschungsergebnisse zu berücksichtigen.
Im Rahmen von SR können die Ergebnisse aller gefundenen Studien unter bestimmten Umständen zu einem Gesamtergebnis zusammengefasst werden. Dies hat eine größere Aussagekraft als eine einzelne Studie.
Sind die Ergebnisse der Studien relativ ähnlich, also homogen, dann können die Daten in eine Meta-Analyse einfließen. Diese erlauben dann zusätzlich zum SR eine Berechnung von gepoolten Effektschätzern.
Welche Übersichtsarbeiten SR und Meta-Analysen MA gibt es bisher?
Für die Homöopathie werden seit 1991 (Kleijnen et al) solche Forschungsarbeiten angefertigt. Sie zeigen positive Ergebnisse.
Limitationen der frühen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen:
Die Limitation dieser frühen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen ist, dass sie Homöopathie undifferenziert mir anderen Verfahren untersuchten, die potenzierte Medikamente verwendeten. Homöopathie ist ein medikamentöses Therapieverfahren, das im Organon der Heilkunst, 6. Auflage von Samuel Hahnemann beschrieben ist.
In der Homöopathie wird die Symptomenliste der Patientin oder des Patienten mit den Symptomenlisten der Arzneien, erforscht durch die homöopathischen Arzneimittelprüfungen HAMP, abgeglichen und das ähnlichste Mittel verordnet. Findet dieser Vorgang nicht statt, handelt es sich per definitionem nicht um Homöopathie. Das bedeutet, dass die Verordnung potenzierter Arzneien auf einer anderen Grundlage als der oben beschriebenen keine Homöopathie ist.
Systematische Forschung zur Homöopathie von Robert Mathie:
Dieser methodologischen Problematik der Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen zur Homöopathie widmet sich der Wissenschaffende Robert Mathie in seiner systematischen Forschung. Er leitete bedeutende qualitative Verbesserung in der klinischen Forschung der Homöopathie ein und dokumentiert dies, seiner Forscherpersönlichkeit entsprechend, kompromisslos transparent und nachvollziehbar. Damit leistet er einen großen Beitrag zur Entwicklung der Methodologie in der klinischen Forschung zur Homöopathie.
Die Entwicklung der Methodik ist ein gewöhnlicher wissenschaftlicher Prozess in neuen Forschungsgebieten, so auch der Homöopathie.
Von seinen systematischen Übersichtsarbeiten behandeln zwei Homöopathie:
Mathie 2014 und Mathie 2018.
Kleijnen, J.; Knipschild, P.; ter Riet, G. (1991): Clinical trials of homoeopathy. In: BMJ 302 (6772), S. 316–323. DOI: 10.1136/bmj.302.6772.316.
Linde, K.; Clausius, N.; Ramirez, G.; Melchart, D.; Eitel, F.; Hedges, L. V.; Jonas, W. B. (1997): Are the clinical effects of homeopathy placebo effects? A meta-analysis of placebo-controlled trials. In: Lancet (London, England) 350 (9081), S. 834–843.
Cucherat, M.; Haugh, M. C.; Gooch, M.; Boissel, J. P. (2000): Evidence of clinical efficacy of homeopathy. A meta-analysis of clinical trials. HMRAG. Homeopathic Medicines Research Advisory Group. In: European journal of clinical pharmacology 56 (1), S. 27–33.
Shang, Aijing; Huwiler-Müntener, Karin; Nartey, Linda; Jüni, Peter; Dörig, Stephan; Sterne, Jonathan A. C. et al. (2005): Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. In: Lancet (London, England) 366 (9487), S. 726–732. DOI: 10.1016/S0140-6736(05)67177-2.
Peters, David (2005): Shang et al. carelessness, collusion, or conspiracy? In: Journal of alternative and complementary medicine (New York, N.Y.) 11 (5), S. 779–780. DOI: 10.1089/acm.2005.11.779-1.
Wilson, Paul (2009): Analysis of a re-analysis of a meta-analysis. In defence of Shang et al. In: Homeopathy 98 (2), S. 127–128. DOI: 10.1016/j.homp.2008.12.003.
Kiene, Helmut; Kienle, Gunver S.; Schön-Angerer, Tido von (2005): Failure to exclude false negative bias. A fundamental flaw in the trial of Shang et al. In: Journal of alternative and complementary medicine (New York, N.Y.) 11 (5), S. 783. DOI: 10.1089/acm.2005.11.783.
Mathie, Robert T.; Roniger, Helmut; van Wassenhoven, Michel; Frye, Joyce; Jacobs, Jennifer; Oberbaum, Menachem et al. (2012): Method for appraising model validity of randomised controlled trials of homeopathic treatment. Multi-rater concordance study. In: BMC medical research methodology 12, S. 49. DOI: 10.1186/1471-2288-12-49.
Mathie, Robert T.; Hacke, Daniela; Clausen, Jürgen; Nicolai, Ton; Riley, David S.; Fisher, Peter (2013): Randomised controlled trials of homeopathy in humans. Characterising the research journal literature for systematic review. In: Homeopathy : the journal of the Faculty of Homeopathy 102 (1), S. 3–24. DOI: 10.1016/j.homp.2012.10.002.
Mathie, Robert T.; Lloyd, Suzanne M.; Legg, Lynn A.; Clausen, Jürgen; Moss, Sian; Davidson, Jonathan R. T.; Ford, Ian (2014): Randomised placebo-controlled trials of individualised homeopathic treatment. Systematic review and meta-analysis. In: Systematic reviews 3, S. 142. DOI: 10.1186/2046-4053-3-142.
Mathie, Robert T.; Ulbrich-Zürni, Susanne; Viksveen, Petter; Roberts, E. Rachel; Baitson, Elizabeth S.; Legg, Lynn A.; Davidson, Jonathan R. T. (2018): Systematic Review and Meta-Analysis of Randomised, Other-than-Placebo Controlled, Trials of Individualised Homeopathic Treatment. In: Homeopathy 107 (4), S. 229–243. DOI: 10.1055/s-0038-1667129.
3.5. Case Reports +++Covid-19+++ zunehmende Evidenz für Homöopathie
Ein Fallbericht (Case Report) schildert im Stil einer Erzählung die Krankengeschichte eines einzelnen Patienten mit der medizinischen Problemstellung, den Befunden mit Diagnosen, den therapeutischen Interventionen und Folgekonsultationen. Die Ergebnisse werden dargestellt (auch die unerwünschten) und die Autoren diskutieren den Verlauf und schließen Schlussfolgerungen, die neue Erkenntnisse liefern. In diesen Fallberichten ist die Mitarbeit der Patientinnen und Patienten vorgesehen, um den Bericht genauer, vollständiger, transparenter und mehrperspektivisch prägnanter zu bekommen.
Anders als in randomisierten kontrollierten Studien bilden Fallberichte die therapeutische Wirklichkeit ab. Sie sind besonders dazu geeignet, erste Zeichen von Wirksamkeit bei neuen Erkrankungen zu isolieren. Aus diesem Grund wird dieses Format für die Erforschung der neuen Erkrankung Covid-19, hervorgerufen durch das SARS-CoV-2, zunächst wissenschaftlich angewandt.
Das aktuellstes Forschungsprojekt der Hahnemann Gesellschaft ist die Datensammlung von Fallberichten zu Covid-19. Das Projekt trägt den Namen:
“Data collection case reports Covid-19 Hahnemann Association”
In diesem klinischen Forschungsprojekt kooperieren wir national und international mit Forschungsgruppen, um die Evidenz für die Behandlung von Covid-19 mit Homöopathie weiter zu verbessern.
Unsere Expertise in der Homöopathie führte Anfang März 2020, nach Analyse der Studienlage zu Covid-19 und dessen klinischem Bild und Verlauf, zur Erarbeitung des „Emergency Setting Homeopathy | Covid-19 | Hahnemann Association“. Dieses setzte den Grundstein für die weltweit erste positive Studie zur medikamentösen Behandlung von Covid-19, denn es kam zu einer Kooperation mit dem türkischen Ärzte- und Apotheker- Verband BÜTAD. Die Fachkollegen aus der Türkei setzten in atemberaubender Geschwindigkeit die Arbeitsvorschläge um und evaluierten die Ergebnisse (Bütad Pressemeldung). Diese wiederum sind jetzt die Basis für weitere systematische Forschung.
Der Schwere der Erkrankung Covid-19 angemessen agieren wir schnell und sorgfältig, immer das Wohl der Allgemeinheit im Blick.
3.6. Grundlagenforschung
In der Grundlagenforschung zeigen eine Reihe physikochemischer Experimente, in vitro Assays (Zellkulturen, Mikroorganismen), Bioassays (Pflanzen) und Tierversuche, dass sich potenzierte (verdünnt und verschüttelte) Zubereitungen von unpotenzierten Zubereitungen und von den Lösungsmitteln deutlich unterscheiden. Siehe auch Pressemitteilung Grundlagenforschung
3.6.1. Physiko-chemische Untersuchungen
Die Qualität und Quantität der physikalisch-chemischen Untersuchungen hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen. Die Länder, die sich am stärksten in der Grundlagenforschung engagieren sind Deutschland gefolgt von Frankreich, Indien und Italien. Dabei konnten chemische Wirkmechanismen ausgeschlossen werden. Die homöopathische Forschungsgemeinschaft konzentriert sich auf physikalische Wirkphänomene.
Was sagen Nobelpreisträger zur Funktionsweise der Homöopathie?
Am 14. Juli 2018 fand in der ehrenwerten Royal Society of Medicine das internationale Seminar „New Horizons in Water Science – Evidence for Homeopathy?“ statt. Die beiden Nobelpreisträger Dr. Brian D. Josephson und Dr. Luc Montagnier teilten dem internationalen Auditorium ihre Ideen aus physikalischer und aus medizinischer Sicht mit, in welchem Bereich sie die mögliche Wirkungsweise der Homöopathie vermuten.
3.6.2. Nobelpreisträger Prof. Brian Josephson
Präsentiert wurden spannende Erkenntnisse: Prof. em. Dr. Brian D. Josephson, dem 1973 zusammen mit Leo Esaki und Ivar Giaver der Nobelpreis für Physik verliehen wurde war, für seine Vorhersagen von Eigenschaften des Suprastromes durch eine Tunnelbarriere, sagte als Kernbotschaft aus, dass das Schlüssel- Schloss- Modell von chemischen Wechselwirkungen in lebenden Organismen falsch ist und dass elektromagnetische Signale und die Quantentheorie bessere Erklärungen liefern könnten, um die wissenschaftlich beobachteten Phänomene zu erklären.
3.6.3. Nobelpreisträger Prof. Luc Montagnier
Prof. Dr. Luc Montagnier äußerte sich zu den homöopathisch potenzierten Arzneimitteln. Diese werden im Herstellungsprozess schrittweise verdünnt und verschüttelt (festes Aufstoßen einer Lösung). Der 2008 gemeinsam mit Françoise Barré-Sinoussi mit dem Nobelpreis für Physiologie und Medizin für die Entdeckung des HIV Virus ausgezeichnete Montagnier, demonstrierte reproduzierte Forschungsergebnisse, in welchen elektromagnetische Signale, also Informationen, von potenzierten hochverdünnte Zubereitungen übertragen werden können, die zuvor DNA oder RNA enthielten. DNA und RNA sind die molekularen Träger für Informationen. Er wies darauf hin, dass der Herstellungsvorgang der Verschüttelung (das feste Aufstoßen einer Lösung), wie er bei der Produktion von homöopathischen Arzneien verwendet wird, dabei eine Bedingung „sine qua non“ ist, um diese Effekte zu beobachten.
Die einzelnen Vorträge sind hier anzusehen:
Für das hochklassige wissenschaftliche Programm des internationalen Seminars war der englische Arzt Lord Ward-Atherton verantwortlich.
Klein, Sabine D.; Würtenberger, Sandra; Wolf, Ursula; Baumgartner, Stephan; Tournier, Alexander (2018): Physicochemical Investigations of Homeopathic Preparations. A Systematic Review and Bibliometric Analysis—Part 1. In: Journal of alternative and complementary medicine (New York, N.Y.) 24 (5), S. 409–421. DOI: 10.1089/acm.2017.0249.
Tournier, Alexander; Klein, Sabine D.; Würtenberger, Sandra; Wolf, Ursula; Baumgartner, Stephan (2019): Physicochemical Investigations of Homeopathic Preparations. A Systematic Review and Bibliometric Analysis—Part 2. In: Journal of alternative and complementary medicine (New York, N.Y.) 25 (9), S. 890–901. DOI: 10.1089/acm.2019.0064.
4. Finanzielle Entlastung des Gesundheitswesens durch Homöopathie
Homöopathie ist kostengünstig. Zur Kosteneffizienz liegen Studien vor, auch Übersichtsstudien. Homöopathie ist günstig in der medizinischen Gesundheitsversorgung.
Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2014 gibt einen ersten Überblick. Eingeschlossen in die Analyse wurden insgesamt 14 Studien, von welchen acht sowohl eine Überlegenheit der Homöopathie als Therapie als auch auf Kosten zeigten. Das sind 57%. Vier Studien zeigten bessere klinische Ergebnisse unter Homöopathie oder gleiche wie die Kontrollgruppe bei ähnlichen Kosten. Das bedeutet, dass über 80% der Patientinnen und Patienten von der Homöopathie gesundheitlich profitieren, ohne das Gesundheitssystem zu belasten, sondern zu entlasten. Das sind deutliche Ergebnisse.
Ein praktisches Beispiel aus Frankreich dazu. Die französischen Kolleginnen und Kollegen hatten in einer ganzen Reihe gut geplanter klinischer Studien die Effekte der Homöopathie untersucht. Ihre Ergebnisse sind beeindruckend. Beispielhaft hier der Blick auf den Medikamentenverbrauch von Nichtsteroidalen Antiphlogistika NSAID (wie z.B. Ibuprofen, COX-2-Hemmer, Diclofenac) bei Patientinnen und Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzen, die in Frankreich innerhalb einer landesweiten Beobachtungs-Studie erhoben wurden. Dabei schätzten die Allgemeinärztinnen und -ärzte die Schwerpunkte ihrer Praxistätigkeit selbst ein. Entweder arbeiteten sie überwiegend konventionell-medizinisch (CM), oder überwiegend homöopathisch (Ho mit entsprechender Ausbildung), oder sie arbeiteten konventionell-medizinisch in Kombination komplementären oder alternativen Therapien (Mx).
Wenn wir auf den Arzneimittelverbrauch der NSAIDs schauen sehen wir, dass die rein homöopathisch arbeitenden Allgemeinärztinnen und -ärzte diesen um 50% gegenüber der konventionellen-medizinisch arbeitenden Kolleginnen und Kollegen senken konnten. Das ist stark.
Solche gravierenden hohen Einsparungen von NAISDs führen zu Einsparungen der Arzneimittelkosten um 50% bei NSAIDs, sowie zu einer Verringerung des Auftretens unerwünschten Nebenwirkungen dieser Substanzklasse, die den Magen angreifen und häufig zu Blutungen führen können. Diese sind lebensgefährliche Nebenwirkungen für die Patientinnen und Patienten und werden oft sehr traumatisch erlebt. Zum Schutz der Magenschleimhaut wird aus diesem Grunde zusammen mit den NSAIDs zusätzlich Medikamente für den Magenschutz mit verschrieben (z.B. Pantoprazol oder Omeprazol…), deren Verbrauch mit einer Reduzierung um 50% ebenfalls kostenmildernd für unser Gesundheitswesen zu Buche schlägt. Die Blutungen aus dem Gastrointestinaltrakt führen zu Klinikaufenthalten, mit den damit verbundenen Anstrengungen für die Patientinnen und Patienten und den hohen Kosten für unser Gesundheitssystem. Wenn die Blutungen sehr stark sind kann es nötig sein, diese mit Bluttransfusionen zu behandeln, die ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für die Patienten bedeuten. Auch wirken diese kostentreibend. Der Krankenhausaufenthalt selbst bringt ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich. Weiterhin kommt es zu Arbeitsunfähigkeiten, die in die Kosten eingerechnet werden müssen.
Aus dieser angerissenen Kette an Folgen nur durch die Verordnung von NSAIDs wird deutlich, welchen großen Stellenwert jede Einsparung dieser Medikamente für unsere Kosten im Gesundheitssystem haben wird.
Einen zweiten Effekt, den wir bereits aus anderen Analysen kennen, ist die Beobachtungen, dass Ärztinnen und Ärzte, die CAM Verfahren und konventionelle Medizin anwenden, höhere Kosten produzieren.
Dies kann mit dem Effekt der Doppeltherapie zusammenhängen (Akupunktur + NSAID, Efeu-Hustensaft + Codein, Antibiotikum + Primelextrakt…), der einen Hinweis auf die noch fehlende Erfahrung in den jeweiligen CAM Verfahren ist. Da die Ausbildungen in diesen Therapien außeruniversitär, meist unter laufender Praxis absolviert werden, braucht es einfach länger, bis die Erfahrung in der Anwendung der zusätzlichen Therapieoptionen wächst.
Daraus folgt, dass je besser eine Ärztin oder Arzt in der Homöopathie ausgebildet ist, desto größer werden seine therapeutischen Effekte sein. Diesen Zusammenhang kann man gut aus der Witt Studie lesen, bei der von den 103 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten alle eine mindestens fünfjährige Praxiszeit in Homöopathie nachwiesen und diese im Schwerpunkt anwendeten. 1/3 der beteiligten Ärztinnen und Ärzte waren Mitglieder der Hahnemann Gesellschaft. Bei solch einem qualifizierten Behandelnden-Pool, steigen die Besserungen der zu 97% chronisch kranken Patientinnen und Patienten, die eine homöopathische Praxis aufsuchen, auf über 80%, anstelle der hier und in anderen Studien gezeigten 50% Besserungen. Da ist durch bessere Ausbildung noch deutlich Luft nach oben!
Der dritte erkennbare Effekt in dieser Studie, der bereits häufig beobachtet wurde, ist, dass der Anteil der chronisch Erkrankten, die sich gezielt für Homöopathie entscheiden, deutlich höher ist. Warum ist das so? Hier wird die erste Säule der Evidenzsichtbar. Die Erfahrung der Patientinnen und Patienten, die sich im privaten Umfeld austauschen und von ihren guten heilsamen Erfahrungen, die sie mit der Homöopathie gemacht haben, berichten.
Dieser Effekt spiegelt sich in der unaufhaltbaren globalen Verbreitung der Homöopathie wieder.
Referenzen:
5. Homöopathie ist evidenzbasierter Teil der Medizin
Die Homöopathie ist ein Therapieverfahren, das von konventionell ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten on Top zu den dort erlernten Therapieoptionen mit Sachverstand angewandt wird. Die klinischen Ergebnisse hängen mit der Qualität der Ausbildung und des Erfahrungsstandes der Ärztinnen und Ärzte zusammen. Für homöopathische Ärztinnen und Ärzte ist eine innerkollegiale und interdisziplinäre Zusammenarbeit eine Selbstverständlichkeit. Hand in Hand agieren sie mit ihren konventionell ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten. Unterstützend bei dieser Zusammenarbeit ist es, wenn alle Ärztinnen und Ärzte über eine Basisausbildung an Homöopathie verfügen, wie sie im Dreimonatskurs vermittelt wird (480 Unterrichtseinheiten-Hahnemann Gesellschaft). Die Erfahrung zeigt, dass Wissen bei der Überwindung von Ängsten und Fehlvorstellungen hilft.
Die öffentlich verbreiteten Informationen zur Homöopathie beruhen aus Fehlinformationen und Fehleinschätzungen. Schwere Vorwürfe gegen die gute wissenschaftliche Praxis stehen im Raum. Auch die Stärkung dieser Fehlinterpretationen durch „Wissenschafts-Gesellschaften“ machen diese Fehlbeurteilungen nicht wahrer.
Sie führen die wissenschaftliche Leistung der wissenschaftlichen Gemeinschaft ad absurdum und nehmen ihr ihre Sinnhaftigkeit. Zunehmend wehrt sich die wissenschaftliche Gemeinschaft gegen diese Manipulationen.
In Deutschland wird Forschung und Wissenschaft auch über öffentliche Mittel gefördert. Es ist selbstverständlich, dass die Erkenntnisse der Forschungsbemühungen dann auch wieder unserer Zivilgesellschaft zufließen.
Forschung ist ergebnisoffen. Wissenschaffende sind der „guten wissenschaftlichen Praxis“ verpflichtet. Es ist ihnen selbstverständlich, ihre Interessenkonflikte bei Stellungnahmen zu Fachthemen transparent zu erklären.
Den jungen Wissenschaffenden wird die Sinnhaftigkeit ihrer Forschungsbemühungen genommen, wenn sie erkennen, wie manipulativ mit den ehrlich gewonnenen Erkenntnissen umgegangen wird, wie wir es exemplarisch in der Homöopathie sehen können.
Die Wissenschaffenden der Hahnemann Gesellschaft haben sich kompromisslos dem Kodex der „guten wissenschaftlichen Praxis“ verpflichtet.
6. Kodex „Guter wissenschaftlicher Praxis“
- bedeutet, dass sich die Wissenschaffenden stets nach dem neuesten Erkenntnissen in der Wissenschaft richten und sich ihre Argumentation darauf bezieht
- ist dadurch gekennzeichnet, dass eine kritische Auseinandersetzung mit den erzielten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt und diese kontrolliert werden
- umfasst einen gewissenhaften wissenschaftlichen Diskurs, der die Auseinandersetzung mit anderen wissenschaftlichen Auffassungen und Forschungsergebnissen beinhaltet und diese integer argumentiert
- umfasst die Qualitätssicherung und Dokumentation des Forschungsprozesses sowie die Sicherung der Forschungsdaten, um die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit der daraus gewonnenen Forschungsergebnissen sicherzustellen
- beinhaltet die Wahrung der geistigen Urheberschaft bei der Publikation. Dies erfolgt durch korrekte und vollständige Quellenangaben aus anderen Veröffentlichungen sowie die Kenntlichmachung von inkludierten Befunden und Ideen anderer Autoren
- verpflichtet dazu, dass Informationen und Empfehlungen auf der Basis wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse erfolgen und persönliche Ansichten und Interessenkonflikte kenntlich gemacht werden
- unterstützt den kollegialen Wissenstransfer und den gegenseitigen Lern- und Weiterbildungsprozess der Wissenschaffenden.
Jedes Mitglied der Hahnemann Gesellschaft trägt die Verantwortung dafür, dass das eigene Verhalten den Standards „guter wissenschaftlicher Praxis“ entsprich. Die Hahnemann Gesellschaft selbst schafft die Rahmenbedingungen dafür.