Vorstandsvorsitz
Ulrike Fröhlich
Ärztin | Vorstand Hahnemann Gesellschaft | ulrike@www.hahnemann-gesellschaft.de
Biebricher Allee 59 | 65187 Wiesbaden | +49 611 8420303 | Deutschland
Vita
Ulrike Fröhlich erlernte die Homöopathie bereits als Studierende parallel mit Beginn des Medizinstudiums an der Universität Mainz. Seit 1999 ist sie in Wiesbaden niedergelassen und verfügt über eine große klinisch-praktische Erfahrung in der Anwendung der Homöopathie auf der Basis fundiertem theoretischem Wissen. Im Vorstand der Hahnemann Gesellschaft engagiert sie sich seit 2012. Ihr besonderes Interesse gilt der Forschung und der Wissenschaft. Dabei interessieren besonders klinische Forschung, Grundlagenforschung und Ausbildungsforschung. Sie ist Mitglied der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung GMA. Erfahren in der Fort- und Weiterbildung engagiert sie sich seit Jahrzehnten in der Studierendenförderung, in Super- und Intervisionen. Innovative Lehrkonzepte faszinieren sie. Der Dreimonatskurs, der Homöopathie Intensivkurs der Hahnemann Gesellschaft seit über 30 Jahren, ist eines ihrer Projekte, in das zuverlässig und anhaltend ihr Wissen in den verschiedensten Themengebieten gewinnbringend einfließt.
Schwerpunkte: Didaktik | Miasmatik | Forschung
Basisinformationen
Liebe Journalistinnen und Journalisten,
herzlich Willkommen bei den Ärztinnen und Ärzten für Homöopathie der Hahnemann Gesellschaft.
Wir sind die Arbeitsgemeinschaft der auf Homöopathie spezialisierten Ärztinnen und Ärzte und engagieren uns seit über 30 Jahren in der gemeinnützigen Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens. Unser Ziel ist es, die bereits seit 2005 evidenzbasierte Homöopathie auf hohem Niveau für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar zu machen. Aus diesem Grunde organisiert und trägt die Hahnemann Gesellschaft den Pilotstudiengang Homöopathie zur Akademisierung der Homöopathie. Aus ihm sind viele hervorragend ausgebildete Homöopathinnen und Homöopathen hervorgegangen, die heute wieder ihr Wissen und ihre Erfahrung als Dozierende in den traditionsreichen Intensivkurs Homöopathie einbringen.
Das Engagement der Gesellschaft für Forschung und Wissenschaft ist national und international.
Die Hahnemann Gesellschaft war maßgeblich mit ihrer Expertise bei der Durchführung der Witt et al. Studie 2005 beteiligt, die deutlich die Wirksamkeit der Homöopathie zeigte. Mit 28% der 103 an der Studie beteiligten Ärztinnen und Ärzten wies diese Studie einen so qualifizierten Behandelnden-Pool auf, dass die Langzeit-Ergebnisse mit einer über 50%igen Besserung von fast 80% der behandelten chronisch Erkrankten bisher in dieser Deutlichkeit nicht reproduziert wurde.
Weitere Informationen für Journalistinnen und Journalisten
Die Gesellschaft wurde im November 1988 gegründet und hat ihren Sitz in Wiesbaden. Zum damaligen Zeitpunkt vertraten ihre Gründungsmitglieder die Auffassung, dass die Homöopathie in Deutschland berufsständig nicht ausreichend vertreten wird. Das starke Engagement der Gründungsmitglieder sorgte in den 90er Jahren für ein Erstarken der Homöopathie auf politischer Ebene und bereitete die Voraussetzungen für die Implementierung der Homöopathie in unser Gesundheitswesen.
Die Hahnemann Gesellschaft besteht aus Voll-Mitgliedern und Fördermitgliedern.
Alle Voll-Mitglieder sind Ärztinnen und Ärzte. Voraussetzung für die Voll-Mitgliedschaft in der Hahnemann Gesellschaft ist die hauptberufliche Anwendung der Homöopathie und eine mindestens fünfjährige Vollzeit Anwendung der Homöopathie darin.
Fördermitglied der Hahnemann Gesellschaft kann jeder werden, der die Satzungsziele unterstützen und uns helfen möchte. Gemeinsam geht es leichter.
Die Ziele der Hahnemann Gesellschaft sind die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens. Dies wird durch die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Homöopathie erreicht. International folgen unsere Mitglieder der homöopathischen Wissenschafts- Gemeinschaft durch die ganze Welt, um Strömungen, Entwicklungen und neue Forschungsergebnisse mitzubekommen und Einschätzungen und Stellungnahmen dazu abzugeben.
Homöopathie
Die Homöopathie ist ein medikamentöses Therapieverfahren.
Die Methodik der Homöopathie findet sich in ihrem Grundlagenwerk, dem „Organon der Heilkunst“ von Hahnemann S. Organon der Heilkunst. 6. Aufl. Leipzig: Schwabe; 1921.
Die Homöopathie gliedert sich obligat in folgende vier Hauptschritte:
- Liste der Symptome des Patienten
- Liste der Symptome der Arznei
- Matchen beider Symptomenlisten über Similia Similibus Curentur
- Einzelgabe
Im Zusammenhang mit seiner klinischen Erfahrung entwickelte Hahnemann ein spezielles Herstellungsverfahren für Arzneien. Die Potenzierung.
- Potenzierung fakultativ
Vertiefende Ausführungen:
Obligat:
- Liste der Symptome der Arznei
Die Liste der Symptome des Erkrankten erhält man aus den Informationen der ärztlichen Anamnese, des körperlichen Untersuchungsbefundes, labortechnischer Untersuchungen, bildgebender Verfahren usw. Die Symptome des Erkrankten werden dabei möglichst vollständig erfasst. Das bedeutet, dass der Ort (mit Erstreckung), die Empfindung(z.B. Schmerz ziehend, stechend, beißend…), Modalitäten (Besserung oder Verschlechterung nach Lage, Zeit oder Umständen) und Begleitbeschwerden miterfasst werden. Gerade das Auffinden von charakteristischen Symptomen, welche einen speziellen Krankheitsfall von anderen differenziert, sind essenziell für eine gute homöopathische Verschreibung. An diesem Punkt unterscheidet sich die Methodik von der konventionellen Ausbildung in der Medizin, wo das Verbindende, das Gleichartige, gesucht und erforscht wird.
- Liste der Symptome der Arznei
Die Symptomenliste der Arzneien erhält man durch die Homöopathische Arzneimittelprüfung HAMP am gesunden Menschen. Dabei werden die zu prüfenden Substanzen von gesunden Probanden eingenommen und deren geistige, seelische und körperliche Reaktionen und Veränderungen beobachtet und protokolliert. Es hat Tradition in der Homöopathie, dass die homöopathischen Ärztinnen und Ärzte in Gemeinschaft mit ihren Patientinnen und Patienten die Arzneien gemeinsam erforschen. HAMP sind auf dem hohen Level klinischer Arzneimittelprüfungen angesiedelt. Das bedeutet, dass sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. Beispielsweise benötigen sie ein Votum einer Ethikkommission, eine Prüfärztin oder Prüfarzt mit einer Qualifikation für Arzneimittelprüfungen und der Dokumentation unerwünschter Arzneimittelereignisse. Auch müssen sie Placebo-kontrolliert und verblindet sein.
- Matchen der beiden Symptomlisten
Die Symptomenliste des Erkrankten aus der homöopathischen Anamnese wird mit den vielen Symptomenlisten der Arzneien, die bereits in HAMP erforscht wurden, verglichen.
Der Patient erhält dann das Arzneimittel, dessen Symptomenliste seiner individuellen Krankheitssymptomenliste am ähnlichsten ist. Verordnet wird aufgrund der Beobachtung, dass eine homöopathische Zubereitung genau die Beschwerden heilt, die sie auch verursachen kann, wenn sie von gesunden Menschen eingenommen wird. Der Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755-1843) hat diesen Zusammenhang zunächst beobachtet, dann seine Gesetzmäßigkeiten erkannt und systematisch erforscht. Er formuliert die Ähnlichkeitsregel: „Similia Similibus Curentur“ (Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden) im Vorwort zum „Organon der Heilkunst“. Dieses Heilprinzip fand, neben „Contraria Contrariis Curentur“ historisch immer wieder Erwähnung wie z.B. im Corpus Hippokrates (Hippokrates von Kos, 460 v. Chr. – um 370 v. Chr.) und Paracelsus (Theophrast von Hohenheim, 1493–1541). Das Verdienst Hahnemanns ist es, dass er dieses Heilprinzip systematisch erforschte und es für uns Ärztinnen und Ärzte durch seine Forschungsergebnisse praktisch nutzbar machte.
- Einzelgabe einer Arznei
Wird für den Erkrankten die Arznei differenziert, die seiner Symptomenliste am ähnlichsten ist, dann wird diese in einer Einzelgabe verordnet. Man gibt dem Organismus Zeit, um auf die Gabe zu reagieren und beobachtet in der Folgezeit die Dynamik des Behandlungsverlaufs, gekennzeichnet durch Symptome.
Fakultativ:
- Potenzierung
Die Forschungsergebnisse Samuel Hahnemanns führten zur Entwicklung spezieller homöopathischer Herstellungsvorschriften für Arzneien. Diese Herstellungsvorschriften finden sich im Organon der Heilkunst, Aufl.6, dem Homöopathischen Arzneibuch HAB und dem Europäischen Arzneibuch Ph.Eur., die beiden letzteren Teil des Arzneibuches nach §55 des Arzneimittelgesetzes AMG. Bei diesen Herstellungsvorschriften wird der Vorgang der Potenzierung, das ist die schrittweise Verdünnung mit jeweiliger Verschüttelung (Aufstoßen einer Lösung) der einzelnen Ausgangssubstanzen homöopathischer Zubereitungen, beschrieben.
Excurs: Werden homöopathische Arzneien nicht nach diesen Schritten verschrieben, handelt es sich nicht um Homöopathie, auch wenn dabei homöopathische Arzneien verwendet werden!
Diese sind zum Beispiel Schüssler Salze, Komplexmittel, Indikations-Homöopathie (Homöopathie ausgewählt für spezielle Krankheiten wie Heuschnupfen, Husten, Kopfschmerzen…). Bei diesen Verfahren werden homöopathische Zubereitungen nach anderen Handlungsvorschriften angewendet, die nicht der Homöopathie entsprechen. Letztlich entwickelten sich diese Verfahren aus dem Bedürfnis, das große Forschungsfeld der Homöopathie zu vereinfachen.
Zum Beispiel verwendet das Verfahren der biochemischen Homöopathie nach Schüssler nur 27 homöopathische Zubereitungen mit einem überschaubaren Spektrum an Indikationen. Dem stehen über 7000 homöopathische Arzneien gegenüber, deren Zahl weltweit zunehmend ist. So verständlich dieses Bedürfnis der Vereinfachung ist, so sehr schränken diese die therapeutischen Möglichkeiten, die die „lege artis“ angewandte Homöopathie gerade bei der Behandlung chronisch Erkrankter hat, deutlich ein. Solche verkürzten Anwendungs-Systeme setzen die Forschungsergebnisse des Begründers der Homöopathie nicht um, und sind damit per Definition keine Homöopathie. Sie verwenden lediglich homöopathische Substanzen nach anderen Anwendungs-Systemen.
Arzneien
Die Herstellung homöopathischer Arzneien ist im Organon der Heilkunst, 6. Aufl., im Homöopathischen Arzneibuch HAB und im Europäischen Arzneibuch Ph.Eur. verankert. Das HAB und das Ph.Eur. sind Teil des Arzneimittelbuches nach §55 des Arzneimittelgesetzes AMG. Damit sind die Herstellungsvorschriften von Homöopathika sowohl pharmazeutisch als auch rechtlich geregelt und fixiert. Im Rahmen der europäischen Harmonisierung finden auch die Herstellungsvorschriften des HAB zunehmend Eingang in des Ph.Eur.
Zur Vorbereitung der Akademisierung der Homöopathie an den Universitäten organisieren und entwickeln wir seit über 30 Jahren den Pilotstudiengang Homöopathie, den Dreimonatskurs. In ihm erforschen wir innovative Didaktik, üben moderne Methodik und geben uns die Freiheit, auf hohem Niveau spannende Lehrkonzepte umzusetzen. Er ist das Flaggschiff der Homöopathie-Ausbildung im deutschsprachigen Raum. Aus ihm sind viele gute homöopathische Ärztinnen und Ärzte hervorgegangen. Viele von ihnen wurden später selbst Dozierende, viel engagierten sich in Forschung und Wissenschaft. Der Dreimonatskurs, Intensivkurs Homöopathie, bietet den Forschenden der Hahnemann Gesellschaft die experimentelle Grundlage für die Ausbildungsforschung in der homöopathischen Lehre.
Die Hahnemann Gesellschaft nutzt als Mitglied der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung GMA, diese Plattform, um sich international mit den Kolleginnen und Kollegen, die sich um Ausbildungsforschung in der Medizin bemühen, auszutauschen und zu vernetzen.
Der Intensivkurs Homöopathie – Der Dreimonatskurs – findet seit 2018 in Wiesbaden statt. Davor war er zu Gast im Irmgard Bosch Bildungszentrum der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart. Die Robert Bosch Stiftung förderte den Dreimonatskurs im Jahr 2015 und stiftete die Lehrbibliothek des Dreimonatskurses. Dort erprobten wir das erstmals das Bedside – Teaching mit großem Erfolg in Zusammenarbeit mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus. Wir danken den Ärztinnen und Ärzten, die uns dort dabei so freundlich unterstützten, für die selbstverständliche kollegiale Zusammenarbeit.
Nähere Informationen zum Dreimonatskurs finden Sie hier.
Die Dozierenden der Hahnemann Gesellschaft sind Fachärzte und bringen ihre Expertise in der Homöopathie für die nachkommende Generation ein. Viele von ihnen sind selbst Autoren wichtiger Fach-Publikationen. Einige von ihnen haben selbst die Homöopathie im Dreimonatskurs gelernt und geben nach Jahren der praktischen klinischen Anwendung ihr gesammeltes Wissen in ihren Facharztgebieten an die lernenden Kolleginnen und Kollegen weiter. Sie decken in ihrer Expertise die Allgemeinmedizin, Pädiatrie, die Psychiatrie, Augenheilkunde, die Urologie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die Dermatologie, die Gynäkologie, Anästhesie, Notfallmedizin und Palliativmedizin ab.
Die Dozierenden der Hahnemann Gesellschaft sind alle der guten wissenschaftlichen Praxis kompromisslos verpflichtet und pflegen einen wertschätzenden und offenen wissenschaftlichen Diskurs.
Nähere Informationen zu den Dozierenden der Hahnemann Gesellschaft finden Sie hier.
Das Fachwissen der homöopathischen Ärztinnen und Ärzte ist sehr spezialisiert. Die Homöopathie ist ein sehr großes Wissenschaftsfeld, dass ein intensives, lebenslanges und ständiges Lernen erfordert. Für Menschen, die keine praktische und theoretische Erfahrung mit der Homöopathie haben, ist es nicht möglich, richtungsweisende Forschungsimpulse zu generieren. Hier benötigt die Wissenschaft dringend die Expertise der homöopathisch erfahrenen Ärztinnen und Ärzte, um im wissenschaftlichen Prozess Ideen zu entwickeln und Forschungsstrategien zu korrigieren.
Weitere, ausführliche und aktuelle Informationen zur Forschung in der Homöopathie erhalten Sie unter den Pressemitteilungen und dem Themenschwerpunkt Forschung.
Homöopathie ist ein erprobtes, bestätigtes und wirksames Therapieverfahren, dass kontinuierlich mehr Verbreitung bei Patientinnen und Patienten findet und von immer mehr Ärztinnen und Ärzten ausgeübt wird.
Homöopathie wird seit über 200 Jahren angewandt und findet weltweite Verwendung. Homöopathie ist in vielen Ländern in die Gesundheitssysteme integriert, wie zum Beispiel der in der Schweiz, in Brasilien, in Chile, in Mexiko, in Pakistan und in Indien. Allein in Indien nutzen mehr als 100 Millionen Menschen Homöopathie. In Europa ist die Homöopathie in 39 Ländern verankert.
Die Weltärzteorganisation homöopathischer Ärzte LMHI hat 78 Mitgliedsstaaten, Tendenz weiter steigend. Allein in Indien gibt es über 200.000 homöopathische Ärztinnen und Ärzte.
In Europa sind 45.000 Ärztinnen und Ärzte in Homöopathie ausgebildet.
In Deutschland haben fast 7000 Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung Homöopathie (Ärztestatistik 2018 der Bundesärztekammer S4, S40). Das sind mehr als der Facharztbereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Urologie oder der Dermatologie.
In Deutschland zeigen Umfragen, wie die Verwendung der Homöopathie in Deutschland zunehmend ansteigt. 2020 liegt der Anteil der deutschen Bevölkerung, die Homöopathie nutzen, bereits bei 58% (Forsa April 2020).
Weitereführende Informationen finden Sie unter Forschung | Erfahrung der Patientinnen und Patienten.